Euphorbia kaufen? Die giftige Wolfsmilch

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Euphorbia obesa
Euphorbia milii
Euphorbia trigona

Euphorbia (Wolfsmilch) – Allgemeine Informationen

Die Gattung Euphorbia umfasst ca. 2160 Arten und wird in Deutschland meist unter dem Namen „Wolfsmilchgewächse“ (Euphorbiaceae) geführt. Euphorbia sind fast weltweit verbreitet und haben den latexartigen, ätzenden, weißen und vor allem giftigen Saft gemeinsam. Diese Wolfsmilch kann auf empfindlicher Haut Ausschläge verursachen. Unter den vielen verschiedenen Euphorbia Arten gibt es unterschiedlichste Erscheinungsformen. Hier gibt es z.B. weichblättrige Sträucher, kleine Bäume und dornige Sukkulenten, die den größten Teil ausmachen. Etwa 50 % der Euphorbia Arten sind xerophytisch, also an extreme Trockenheit gewöhnt. Unter den Sukkulenten Liebhabern werden Euphorbia häufig wegen der hübschen Hochblätter, unscheinbaren Blüten (z.B. Euphorbia pulcherrima) und kakteenartigen Optik gepflegt.

Euphorbia – Die richtige Pflege

Die Arten der Gattung Euphorbia sind pflegeleicht und verzeihen dir den einen oder anderen Fehler. Wenn du bereits Erfahrungen mit Kakteen und Sukkulenten gesammelt hast, wirst du keine Probleme mit ihnen haben. Du kannst sie grundsätzlich wie deine anderen Sukkulenten pflegen, jedoch brauchen sie im Winter Wärme.

Standort

Generell bevorzugen die meisten Euphorbia-Arten jedoch helle Standorte mit indirekter Sonneneinstrahlung.

Innenraum: Wenn Du Euphorbia im Innenraum pflegst, stelle sie am besten an ein sonniges Fenster, aber nicht in direktes Sonnenlicht, da dies die Blätter verbrennen könnte. Die Pflanzen können in den wärmeren Monaten auch draußen auf der Terrasse oder dem Balkon platziert werden, allerdings sollte sie auch hier nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt werden.

Außenbereich: Im Freien sollten Euphorbien an einem Ort gepflanzt werden, der vor starker Mittagssonne geschützt ist, aber dennoch viel Licht bietet. Einige Arten, wie beispielsweise die Euphorbia characias, können volle Sonne tolerieren und sind recht kältetolerant.

Einige Euphorbien-Arten sind empfindlich gegenüber Frost, daher sollten sie in kälteren Klimazonen im Winter ins Haus geholt oder mit einem Frostschutz abgedeckt werden.

Licht

Die an extreme Trockenheit angepasste Euphorbia ist eine sehr lichthungrige Gattung. Sie benötigt daher einen sehr hellen Platz mit täglich vielen Sonnenstunden, am besten sogar in einem Gewächshaus. Ein Südfenster funktioniert natürlich auch. Die weniger lichthungrigen Arten begnügen sich mit Fenstern nach O, SO, SW oder W. Achte darauf, dass die Pflanzen nicht mehr als 30 cm vom Fenster entfernt stehen und nutze ggfs. eine Pflanzenlampe. Nordfenster hingegen sind für alle Euphorbia Arten ungeeignet, denn zu wenig Licht führt zur Vergeilung. Diese hellgrünen, dünnen und schwachen Triebe machen die Pflanze dann anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.

Wärme

Euphorbia sind nicht nur lichthungrig, sondern sie lieben auch Wärme. Die aus tropischen und subtropischen Steppen, Wüsten und Halbwüsten stammende Gattung mag für einen kräftigen Wuchs Temperaturen von 25 °C und mehr. Bei langanhaltender Hitze von über 40 °C verlangsamen sie jedoch häufig ihren Wuchs oder stellen ihn sogar komplett ein. Die natürliche Vegetation findet bei der Euphorbia daher im Frühjahr und Herbst statt. Du solltest bei der Pflege auf der Fensterbank für viel frische Luft sorgen, denn stehende Hitze kann zu starken Verbrennungen bis hin zum Tod der Pflanzen führen. Im Herbst solltest du jedoch vor zu viel feuchter Luft aufpassen.

Luftfeuchtigkeit

Wie du unter Wärme gelernt hast, benötigt deine Euphorbia viel frische und trockene Luft. Um die Luftfeuchtigkeit so gering wie möglich zu halten, darfst du sie nicht mit Wasser besprühen und musst gerade im Herbst vor feuchter Luft aufpassen. Außerdem kann das Besprühen zu schädlichem Mehltau führen.

Gießen

Eine pauschale Aussage zum Gießen der Euphorbia ist schwer, da die vielen Arten auch andere Bedingungen stellen. Der Großteil aller Euphorbia sind jedoch sukkulent und müssen daher nur sparsam gegossen werden. Darunter fällt z.B. Euphorbia trigona, die du wie andere Kakteen und Sukkulenten gießen musst. Ganz wichtig ist auch hier: vermeide Staunässe, sonst faulen die Wurzeln. Den zur Weihnachtszeit beliebten Weihnachtsstern sollst du dagegen nicht mit Wasser besprühen, sondern lieber durchdringend gießen oder tauchen. Dazu gießt du deine Euphorbia bis das Wasser unten aus den Löchern herausläuft. Bevor du erneut gießen kannst, wartest du bis das Substrat auch unten im Topf fast wieder trocken ist. Das kann ja nach Jahreszeit, Temperatur und Topfgröße wenige Tage bis Wochen dauern. Wenn du das noch nicht einschätzen kannst, schaue von unten in die Löcher des Topfes. Mineralisches Substrat wie z.B. Bims nimmt bei Feuchtigkeit eine andere Färbung an, sodass du es leicht überprüfen kannst. Bei der Überwinterung darfst du die Euphorbia, insbesondere die säulenförmigen und dickfleischigen Arten, gar nicht gießen.

Düngen

Jegliche im Garten gepflegte Euphorbia kannst du ganz einfach mit abgelagertem Kompost und Rindenmulch düngen. Alle im Zimmer gepflegten Arten werden im Sommer alle 2 Wochen mit einem hochwertigen Kakteendünger gedüngt. Optimal ist es jedoch, bei jedem Gießen einen Bruchteil des Düngers beizumischen.  Im Winter wird das Düngen eingestellt. Symptome für Nährstoffmangel sind ein verlangsamter Wuchs sowie fehlende Blühfreudigkeit.

Substrat

Euphorbia benötigen durchlässiges, speicherfähiges und PH-neutrales bis leicht saures Substrat. Es kann Anteile von Humus, Quarzsand, Lavagestein, Bims und Granit enthalten. Die handelsübliche Kakteenerde ist – wie für die meisten anderen Sukkulenten auch – nicht geeignet. Häufig enthält sie einen hohen Torf-Anteil. Einige Euphorbia Arten wachsen sehr gut in einer 1:1 Mischung aus torffreier Blumenerde und Seramis. Jedoch funktioniert die Pflege in reinem Seramis nicht. Für stark zehrende Arten kannst du das Substrat etwas fetter, für Empfindliche dagegen etwas magerer mischen. Entgegen vielen Mythen ist es vorteilhaft, wenn man den Boden der natürlichen Umgebung nachmischen möchte. Pflanzen wachsen evolutionsbedingt oft nur aus Konkurrenzschutz an bestimmten Standorten und finden sich daher mit der Umgebung ab. Toleranz bedeutet keine Abhängigkeit.

Umtopfen

Die meisten Euphorbia Arten sind beim jährlichen Umtopfen recht unempfindlich. Trage beim Umtopfen bitte Handschuhe, denn Euphorbia haben Dornen und die Wolfsmilch kann zu Hautreizungen führen. Wir empfehlen für die Pflege Vierkanttöpfe aus Kunststoff, da diese leichter zu reinigen und erheblich platzsparender sind als runde Tontöpfe. Kaufe bitte nur Töpfe mit Löchern im Boden, damit das überschüssige Wasser ablaufen kann. Wegen der auftretenden Staunässe solltest du auch Untersetzer vermeiden, außer du denkst immer daran das Wasser wegzuschütten. Die beste Zeit zum Umtopfen ist im Winter, weil die Faserwurzeln dann tot sind und nicht von Pilzen und Bakterien befallen werden können. Das Substrat muss im Winter zwingend trocken sein. Du solltest neu gekaufte Euphorbia immer umtopfen, denn das in Baumärkten und Gartencentern verwendete Substrat ist meistens sehr schlecht.

Überwintern

Viele Euphorbia Arten sind kaum oder gar nicht frosthart. Im Sommer kannst du fast alle Arten draußen pflegen. Spätestens wenn die Temperaturen unter 15 °C fallen, musst du deine Pflanzen ins Haus holen. Optimal ist eine trockene Überwinterung zwischen 12 und 15 °C, allerdings kannst du die Euphorbia im Gegensatz zu den meisten anderen Sukkulenten auch bei normaler Zimmertemperatur überwintern. Das wirkt sich noch nicht einmal negativ auf die Blütenbildung aus. Einige wenige Arten können mit Kälteschutz sogar im Freien überwintern.

Schneiden

Arten der Gattung Euphorbia müssen für ein gesundes Wachstum nicht zwingend geschnitten werden. Jedoch können Stecklinge zur Vermehrung geschnitten werden.

Schädlinge & Krankheiten

Euphorbia werden gelegentlich von Weißen Fliegen und Blattläusen befallen. Manche Arten können von Mehltau befallen werden, wenn du sie mit Wasser ansprühst. Für die im Garten ausgepflanzten Arten: Schnecken sind kein Problem, diese machen einen großen Bogen um deine Euphorbia.

Vermehrung

Die Vermehrung von Euphorbien kann durch Aussaat, Stecklinge oder Teilung der Pflanze erfolgen. Sei jedoch vorsichtig, da der Milchsaft der Pflanzen reizend und giftig sein kann. Bei der Aussaat solltest Du hochwertige, durchlässige Erde verwenden. Bei Stecklingen empfiehlt es sich, die Schnittstelle einige Tage trocknen zu lassen, bevor sie in das Substrat gesteckt wird.

Beliebte Euphorbia Arten im Detail

Euphorbia obesa

Der stachellose, glatte und flachkugelige Körper ist meist olivgrün und trägt blassgrüne bis rotbraune Streifen. Im Alter wird der flachkugelige Körper kurzzylindrisch. Im Sommer scheitelnahe, unscheinbare Tragblätter. Die Pflanze verträgt Sonne und Schatten und braucht wintertrockene Ruhe.

Höhe: 20 cm
Breite: 13 cm
Temperatur: mind. 10 °C

Euphorbia milii – Christusdorn

Bei feuchtwarmen Bedingungen öffnen sich an Jungtrieben das ganze Jahr über weiße, goldgelbe, rote oder orangefarbene Hochblätter. In wärmeren Breiten iegnet sich der bestachelte Strauch für Hecken. Die variable Art mag Sonne und Schatten.

Höhe: 2 m
Breite: 1,5 m
Temperatur: mind. 13 °C

Euphorbia horrida

Mit markant gerippten, verdickten, säuligen Trieben und langen roten Dornen wirkt diese Pflanze wie ein Kaktus mit vielen Ablegern. Auch die Stacheln erinnern an die Dornen von Kakteen. Im Sommer violette Tragblätter am oberen Rippenteil; gelegentlich verzweigend. Die Triebe sind stets aufrecht, grau bis dunkelgrün gefärbt und pulvrig bereift. Die Anzahl der Rippen variiert.

Höhe: 1,2 m
Breite: 90 cm
Temperatur: mind. 10 °C

Euphorbia neohumbertii

Der aufrechte Stamm der Sukkulente trägt eine große Rosette variabler Blätter, die abgeworfen werden. Jungtriebe aus gebändertem, meist hellbraunem Stamm hellgrün. Im Frühjahr Tragblätter, klein, grün, rotspitzig, Stamm dann noch kahl. Verträgt Sonne wie Schatten, aber keine Kälte.

Höhe und Breite: 60 cm
Temperatur: mind. 10 °C

Euphorbia francoisii

Die Blätter können dunkelgrün, weiß oder rot und in der Form sehr verschieden sein. Im Sommer erscheinen an den Spitzen der kurzen, niederliegenden Triebe gelbgrüne, nierenförmige Tragblätter. Kleine Sukkulenten mit Pfahlwurzel, breitet sich über Triebe im Erdreich aus.

Höhe: 13 cm
Breite: 38 cm
Temperatur: mind. 10 °C

Euphorbia decaryi

Kurze, aufrechte Triebe mit endständigen Rosetten variabler Blätter wachsen aus sich langsam ausbreitenden, unterirdischen Trieben. Im Sommer gelbgrüne und rote Tragblätter an den Sproßspitzen. Bevorzugt Schatten; gegen Fäule vor Kälte und starker Feuchtigkeit schützen.

Höhe: 15 cm
Breite: 60 cm
Temperatur: mind. 10 °C

Euphorbia grandialata

Die bestachelten, kantigen Triebe haben ein hellgrünes Muster und stehen zunächst aufrecht, verzweigen sich dann an der Basis relativ schnell und strauchig. Im Sommer kleine Blüten ohne Kronblätter, mit korallenroten Tragblättern. Die Pflanze gedeiht sonnig am besten.

Höhe: 2 m
Breite: 2,4 m
Temperatur: mind. 10 °C